Es kann nicht schaden, wenn man das eine oder andere auf einen Blick sieht ...
Ägypten ist Arabische Republik, das internationale Zeichen ist ET. Ägyptens Fläche beträgt 1001449 km2 (96 % davon sind Wüste). Die Urbanisierung beschränkt sich auf das Nildelta im Norden des Landes (Unterägypten) sowie auf schmale Streifen entlang des Nil bis nach Assuan im Süden (Oberägypten). Kairo (ca. 16 Mill. Einwohner und größte Stadt in Afrika) ist die Hauptstadt Ägyptens. Insgesamt hat das Land ca. 60 Mill. Einwohner.
Exportgüter: Erdöl und Erdölprodukte, Baumwolle, Textilien, Aluminium. Mit der Bundesrepublik Deutschland bestehen vielerlei Abkommen, insbs. im wirtschaftlichen Bereich.
Im 4. vorchristlichen Jahrtausend wurde das Land durch König Menes (wahrscheinlich) vereinigt. Seit dieser zeit spricht man jedenfalls vom König der beiden vereinten Länder (Ober- und Unterägypten). Die Zeit vor dem Alten Reich ist historisch unklar. Auf die Zwischenzeiten wird an dieser Stelle verzichtet. Schauen Sie dazu auf der Seite Zeitreise unter Dynastien nach.
Altes Reich: 2650 - 2150 v. Chr. (Pyramidenzeit)
Neues Reich: 1580 - 1075 v. Chr.
Bis zur Zeitenwende folgten verschiedene Fremdherrschaften, dann wurde Ägypten römische Provinz. Ab 640 n. Chr. wird Ägypten arabisch, im 16 Jhd. türkische Provinz. Von 1904 - 1922 herrscht (nach den "Mamelucken Kriegen") britisches Protektorat; es folgt bis 1952 eine Monarchie unter König Faruk.
Nach der Revolution 1952 wird Gamal abdel Nasser Staatschef - das Land ist unter ihm sozialistisch geprägt. 1970 wird Ägypten arabische Republik (westliche Öffnung) unter Anwar el Sadat. Nach dessen Ermordung 1981 wird Husni Muhammad Mubarak Staatspräsident. Zwischen 1952 und 1979 etliche militärische Auseinandersetzungen mit Israel, darunter auch der "Sechs Tage Krieg". 1979 schließt Ägypten als erstes arabisches Land einen Friedensvertrag mit Israel (Sadat/Begin).
Nationalfeiertage: (ohne die sonstigen Feiertage)
23. 07. - Tag der Revolution von 1952
06. 10. - Tag der Streitkräfte
Einreisebestimmungen, Konsulat und Botschaft:
Bundesbürger ab 16 Jahren benötigen einen Reisepass, der bei Einreise noch mindestens 6 Monate gültig ist. Bei Kindern unter 1o Jahren wird ein Kinderausweis mit Lichtbild akzeptiert; die Ausstellung eines Reisepasses allerdings empfohlen. Für deutsche Staatsbürger ist ein Visum erforderlich, das bei Einreise ohne größere Formalitäten erteilt wird. Momentan wird hierfür eine Visumgebühr von ca. 30 € erhoben. Die Abfertigung geht normalerweise zügig, in den Hauptreisezeiten (September - Mai) ist mitunter aber auch Geduld gefragt. Für grenzüberschreitende Reisen ist das Visum der Zweiteinreise auf dem Land-/Seeweg nur für den Sinai gültig. Das Gleiche gilt für die Einreise via Eilat-Taba. Das Sinai Visum gilt darüber hinaus auch nur 14 Tage und gilt ausschließlich für das Dreieck Taba - Sharm el-Sheikh - St. Katharin. Auch ein Rückflug von Kairo, Luxor oder Hurghada ist mit diesem Visum nicht möglich. Wer also eine grenzüberschreitende Reise ohne Führung plant, sollte sich unbedingt mit dem Reiseveranstalter in Verbindung setzten und die diesbezüglichen Einzelheiten abklären. Angehörige anderer EG Staaten sowie der Schweiz erhalten das Visum ebenfalls bei der Einreise. Die Kosten liegen hier zwischen ca. 20 € und 40 €. Nicht EG Bürger und Staatenlose sollten sich vor Reiseantritt unbedingt beim Ägyptischen Konsulat oder der Botschaft erkundigen.
Deutsche und italienische Staatsbürger können auch mit einem gültigen Personalausweis in Ägypten einreisen, ein Reisepass ist für Bürger dieser Länder nicht mehr unbedingt erforderlich. Zu dem Personalausweis muss allerdings noch ein zusätzliches Passbild vorgelegt werden.
Zwischen Israel und Ägypten besteht ein Friedensabkommen. Daher sind auch Grenzübertritte möglich. Obwohl man in aller Regel um zügige Abfertigung bemüht ist, kann es bei der Pass- und Zollkontrolle zu Wartezeiten kommen. Hier werden auch Gebühren in geringer Höhe erhoben. Nachdem diese Gebühren praktisch ständig geändert werden, können wir hier keine verlässlichen Angaben machen. Zurzeit muss an der israelischen Grenze das Fahrzeug gewechselt werden - d. h. ägyptische Busse dürfen nicht nach Israel oder umgekehrt und Sie (und Ihr Gepäck) müssen zu Fuß durch die Kontrollen.
Die Landessprache in Ägypten ist arabisch; es wird jedoch praktisch in allen touristischen Zentren Englisch und auch Deutsch verstanden und gesprochen. Auch in abgelegeneren Gegenden kommt man mit Englisch gut über die Runden.
Ägyptisches Generalkonsulat in der Bundesrepublik Deutschland
Eysseneckstraße 34
60322 Frankfurt
Tel.: 069 - 9551340
Ägyptische Botschaft Berlin
Waldstrasse 15
13156 Berlin
Ägyptisches Generalkonsulat Hamburg
Harvestehuder Weg 50
20149 Hamburg
Embassy of the Federal Republik of Germany
8 B Sharia Hassan Sabri
Cairo - Zamalek
Tel.: 00202 - 7399600
Fax: 00202 - 7360530
Adresse im Internet: www.german-embassy.org.eg
Devisen:
Währungseinheit ist das Ägyptische Pfund (L.E.). Ein Ägyptisches Pfund sind 100 Piaster (PT). Bislang war die Einfuhr der Landeswährung auf 30 L.E. begrenzt, mittlerweile ist die Einfuhr von Münzen und Noten uneingeschränkt möglich. Dies haben wir aber noch nicht ausprobiert und zwischen Theorie und Praxis existieren in Ägypten zum Teil erhebliche Unterschiede. Zudem ist der innerägyptische Umtausch in die Landeswährung günstiger. Der Rücktausch von Landeswährung ist aber nur gegen Vorlage der Deklarationsbescheinigung bis 30% der eingetragenen Umtauschsummen möglich. Das Einlösen von Reisechecks ist nach unserer Erfahrung problematisch und vor allen Dingen zeitaufwendig. Alle gängigen Kreditkarten (keine Eurochecks mehr) werden akzeptiert. Auf Nilschiffen kann das Zahlen mit Kreditkarte ebenfalls zeitaufwendig sein, da mitunter die Rückbestätigung einer Bank eingeholt wird. Wir empfehlen die Mitnahme von ausreichend Bargeld (€ und/oder US $)in möglichst kleinen Scheinen.
1 Ägyptisches Pfund = 0,30 € (Stand 10.05)
Klima:
In Ägypten herrscht ein trockenes Wüstenklima (96% des Landes besteht aus Wüste), in den "Wintermonaten" zwischen November und März sind die Schwankungen zwischen Tages- und Nachttemperatur erheblich. In dieser Zeit empfehlen wir dringend die Mitnahme eines Pullovers oder Jacke. Im Sinai können die nächtlichen Wintertemperaturen auch den Gefrierpunkt erreichen; im Sinaigebirge fällt ab und an sogar Schnee. Ansonsten ist das ägyptische Klima gut verträglich, wobei die Tagestemperaturen im Sommer regelmäßig die 40 Grad Celsius überschreiten und im Winter die 10 Grad Celsius Marke kaum unterschreiten. Regentage sind eine Seltenheit, insbesondere in Mittel- oder Oberägypten. Tagsüber ist man mit leichter Sommerkleidung (Baumwolle), einer guten Sonnenbrille, bequemen Schuhen und einer Kopfbedeckung gut ausgestattet. Die Reisebusse, die Hotelhallen, Restaurants und Nilschiffe sind klimatisiert - und dies zum Teil dramatisch. Auch hier empfiehlt sich ein leichter Pulli.
Klimatabellen: (Durchschnittswerte in °C) - "Wintermonate"
Luxor |
Tag |
Nacht |
Kairo |
Tag |
Nacht |
Rotes Meer |
Tag |
Nacht |
April |
35 |
15 |
April |
28 |
14 |
April |
27 |
17 |
Mai |
33 |
24 |
Mai |
32 |
17 |
Mai |
30 |
21 |
Jun. - Aug. |
40 |
23 |
Jun. - Aug. |
35 |
22 |
Jun. - Aug. |
33 |
24 |
Sept. - Okt. |
39 |
22 |
Sept. - Okt. |
32 |
20 |
Sept. - Okt. |
31 |
23 |
November |
31 |
14 |
November |
28 |
17 |
November |
30 |
18 |
Dez. - Jan. |
26 |
10 |
Dez. Jan. |
24 |
14 |
Dez. -Jan. |
26 |
14 |
Februar |
22 |
8 |
Februar |
22 |
12 |
Februar |
23 |
12 |
März |
30 |
12 |
März |
24 |
12 |
März |
26 |
16 |
So sehr das ägyptische Klima auch verwöhnt, auf Shorts, durchsichtige und kurze Kleider und Röcke sollte, außer beim Badeurlaub am Roten Meer, verzichtet werden. Ägypten ist ein islamisches Land und die Sitten und Gebräuche des Landes sollten unbedingt beachtet werden. Übrigens - Männer in kurzen Hosen (insbesondere mit "Sportsocken" und den berühmt-berüchtigten Biosandalen) wirken auf die Einheimischen lächerlich und aus eigener visueller Erfahrung können wir uns dem eigentlich nur anschließen.
Bakschisch (Trinkgeld):
Bakschisch ist das arabische Wort für Trinkgeld und dieses Wort begleitet jeden Ägyptenreisenden durch seine gesamte Aufenthaltsdauer - garantiert !! Für jeden geleisteten Dienst (und manchmal auch für den nicht geleisteten) wird Bakschisch erwartet und auch gefordert. Kofferträger erwarten genauso Bakschisch wie Busfahrer, Reiseführer oder Hotelangestellte. Für den europäischen Geschmack ist dies sicher gewöhnungsbedürftig und mitunter auch unangenehm. Man darf aber nie vergessen, dass das Bakschisch oftmals ein wesentlicher Bestandteil des Einkommens ist und nicht selten damit eine ganze Familie ernährt werden muss. Also - genügend Kleingeld mitnehmen und daran denken, dass das Bakschisch ganz einfach zum arabischen Leben gehört und auch jeder Ägypter diesen Dienst an seinem Nächsten ganz einfach als staatsbürgerliche Pflicht, oder besser als religiöses Gesetz, versteht.
Bei Rundreisen müssen ca. 3 - 8 € pro Tag und Person und bei Hotelaufenthalt mit ca. 2 - 3 € pro Tag und Person einkalkuliert werden.
Hinweis: Dies sind Touristenpreise und nur Touristenpreise !! Ohne Pauschalreisegruppe und mit viel, sehr, sehr viel arabischem was auch immer, sieht die Sache ganz anders aus.
Bei Kindern sollte auf "das verteilen" von Geld verzichtet werden. Hier sind z. B. Kugelschreiber schon lange kein Geheimtipp mehr; sie gehören ganz einfach zu den notwendigen Reiseutensilien.
Telefonieren:
Das Telefonieren aus dem Hotel oder dem Nilschiff (Satellitentelefon) ist extrem teuer. In den meisten Fällen werden die Gespräche in US $ abgerechnet. Mit allen in der Bundesrepublik Deutschland vertretenen Betreibern für Mobilfunknetze kann man sich ohne größere Problem (ggf. die Netzliste manuell abgleichen) in die ägyptischen Betreibernetze einbuchen und Gespräche führen. Für Telefonate nach Deutschland liegen die Preise je nach Mobilfunkbetreiber und Vertrag zwischen (gerundet) ca. 2 € und 3 € pro Minute.
Die internationale Vorwahl (für die BRD 0049 oder +49) die Vorwahl ohne 0 und die Rufnummer und schon geht es los - nicht gleich beim ersten gescheiterten Versuch aufgeben !
Ärztliche Versorgung:
Mit Ägypten besteht kein Sozialversicherungsabkommen, daher empfiehlt es sich eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen, ansonsten müssten Rechnungen direkt vor Ort bezahlt werden und eine Rückerstattung wäre in jedem Fall problematisch. Die ärztliche Versorgung ist in den größeren Städten (Kairo, Luxor, Assuan, Hurgharda, Sharm el-Sheikh) sowie in vielen Touristenzentren (El Gouna, Safaga, El Quesir) kein Problem. Während Wüstentouren im Sinai allerdings, sieht dies ganz anders aus, hier kann in aller Regel innerhalb einer Tagesfrist weder Arzt noch Krankenhaus erreicht werden.
Auf jeden Fall ist die Mitnahme notwendiger Medikamente in ausreichender Menge dringend zu empfehlen. Für Erkältungen (durch die beinahe bis zum Gefrierpunkt ;-) herunter gekühlten Busse und Restaurants) reicht aber der Besuch einer der vielen Apotheken, in denen entsprechende Medikamente - auch Antibiotika - (von europäischen Pharma-Riesen) für wenige Pfund zu bekommen sind.
Der extreme Klimawechsel und die, für den europäischen Magen ungewohnte Küche (insbesondere bei Nilreisen !?) führen mitunter zur "Rache der Pharaonen". Daher sollten Tabletten gegen Durchfallerkrankungen in der Reiseapotheke nicht fehlen. Rundreisenden hilft hier auch die Reiseleitung. Praktisch jeder Reiseleiter und jede Apotheke hat für diesen Fall seine "Spezialpille", die helfen immer - und zwar "bombensicher".
Leitungswasser sollte niemals getrunken werden. Auch das Zähneputzen damit muss tabu sein !! Für wenige Pfund bekommt man immer und überall kohlesäurefreies Wasser in Plastikflaschen.
Ortszeit:
Ortszeit = MEZ + 1 Stunde
Zu beachten ist allerdings, dass die Zeitumstellung (ja die gibt es auch in Ägypten) nicht zum gleichen Termin wie bei uns vorgenommen wird. Es kann also für einige Wochen im Herbst oder Frühjahr zu Zeitgleichheit kommen.
Fotografieren:
Videokameras müssen bei der Einreise deklariert werden; dies bedeutet einen Eintrag im Pass, der bei der Ausreise kontrolliert wird. Filme gehören in ausreichender Menge ins Reisegepäck, in Ägypten selbst sind sie oft nicht nur überlagert sondern auch teuer. In Museen, und historischen Stätten ist Fotografieren ab und an grundsätzlich verboten oder es wird zumindest eine erhebliche Gebühr verlangt. Menschen sollte man (und dies nicht nur in Ägypten) fragen, bevor man sie für das heimische Fotoalbum ablichtet. Aber nochmals - Ägypten ist ein islamisches Land und besonders zum Fotografieren gehört eine gesunde Portion Sensibilität !
Einkaufen:
Ganz ohne Frage: Eingekauft wird auf den Bazaren - und zwar alles. Und es wird gehandelt - und zwar immer. Wer beim "Bazarshopping", gleichgültig ob eine Wasserpfeife, ein Teppich, Schmuck, ein kleiner Skarabäus oder Gewürze und Tee auf der Wunschliste stehen, den genannten Preis ohne heftiges und ausgedehntes Handeln zahlt wird als Dummkopf eingestuft. Handeln gehört zum arabischen Leben wie verregnete Sommer zu Deutschland. Zu den vielerorts angebotenen "Antiquitäten" werden praktisch immer (zumindest vor den Handeln) Schmerz erzeugende Preise genannt, die zwar nach ausgedehnten Verhandlungen erträglich, aber die dennoch nicht zu echten Antiquitäten werden. Gleichgültig welche Schätze angeboten werden, sie haben immer nur Souvenirwert, auch wenn sie noch so toll oder "alt" aussehen - die ägyptischen Handwerker verstanden schon immer ihr Gewerke, daran hat sich Laufe der letzten 7ooo Jahre nichts geändert.
Sonn- und Feiertage:
Der Freitag ist in der islamischen Welt der Ruhetag, der Sonntag wenn man so will. Weiterhin werden in Ägypten nationale, koptische und natürlich islamische Feiertage begangen. Die islamischen Feiertage folgen dem Mond- bzw. dem Gregorianischen Kalender.
Eine Besonderheit ist der Fastenmonat Ramadan mit dem sich anschließenden Opferfest. In diesem Monat wird praktisch in ganz Ägypten (koptische Christen ausgenommen) von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder gegessen, noch getrunken, noch geraucht und auch ansonsten vieles nicht gemacht. Dafür werden nach Sonnenuntergang wahre "Essorgien" gefeiert und zu keiner anderen Zeit wird die arabische Gastfreundlichkeit (auch Fremden gegenüber) so deutlich. Während den Tagesstunden können Serviceleistungen oder ähnliches (am Roten Meer weniger) allerdings stark eingeschränkt sein.
Der exakte Beginn des Ramadan hängt vom Stand des Mondes ab und wird in aller Regel sehr kurzfristig bekannt gegeben.
Besonders im Ramadan ist Sensibilität und Rücksicht auf das Fasten notwendig. Einmal mehr sollten die Sitten und Gebräuche respektiert werden.
Sicherheitshinweise:
Immer wieder gab es in Ägypten in den letzten Jahren terroristische Anschläge. An das Gemetzel fundamentalistischer Terroristen direkt im Tempel der Hatschepsut in Mittelägypten, auf dem Ostufer des Nil im Jahre 1997 wird man sich noch lange erinnern müssen. Seit diesem Zeitpunkt wurden die Schutzmaßnahmen für Reisende dramatisch verstärkt. Touristenbusse fahren längere Strecken grundsätzlich im Konvoi oder mit Begleitschutz nach behördlicher Anordnung. Der Zugang zum Ägyptischen Museum in Kairo wird bewacht wie eine militärische Einrichtung. Wartende Busse werden überprüft bevor man einsteigt und praktisch an jeder historischen Stätte, jedem Hotel und jedem Nilschiff ist Polizei präsent. Allerdings muss auch gesagt werden, dass Taxi's und Privatfahrzeuge, die zum Teil sehr dicht an Museen und andere Sehenswürdigkeiten heranfahren praktisch nicht überprüft werden. Wir haben dies unzählige Male erlebt, zum einen ist dies praktisch - weil schneller am Ziel, zum anderen spricht dies nicht gerade für das Sicherheitsniveau; Taxifahrer und Freunde kommentierten unsere diesbezüglichen Fragen immer mit: kein Problem, und immerhin behielten sie bislang recht. Überlandfahrten "auf eigene Faust" wurden von behördlicher Seite komplett untersagt - aber trotzdem unternommen. Dennoch - eine gewisse Unsicherheit bleibt, obwohl wir uns während unserer letzten Aufenthalte in Ägypten ausgesprochen sicher gefühlt haben. Es mag eine "gewöhnungsbedürftige" Einstellung sein, aber der Verzicht auf den Besuch dieses grandiosen Landes mit seiner einmaligen Geschichte und Kultur käme einer Kapitulation vor religiösem Wahnsinn gleich. Unsere eigene Vergangenheit lehrt uns (zugegeben - in einem etwas anderen Zusammenhang), dass dies aber keine Lösung ist. Bedenkt man dagegen aber die jüngste Entwicklung im Nahen Osten kommen schon Zweifel auf an der Meinung, der Mensch stünde an der Spitze der Evolution.
Gemieden werden sollten aber grundsätzlich bestimmte Gebiete in Mittelägypten nördlich von Luxor , wie Quena, Nag Hammadi, El-Minia oder besonders Assiut, das als Hochburg der Fundamentalismus gilt. Wir besuchten sowohl Assiut, wie auch El-Minia in Begleitung von einheimischen Freunden und was sollen wir sagen, so richtig gut war der Trip nicht. Weitere Auskünfte sind online beim Auswärtigen Amt zu erfahren.
Nach unseren persönlichen Erfahrungen hat sich die Sicherheitssituation grundsätzlich aber nicht verschlechtert und die Zuspitzung der Lage in Israel hat(te) nur marginale Auswirkungen, die allerdings bei Gesprächen mit Einheimischen zu dem Thema "Naher Osten" schon deutlich wurden. Wir fühlten uns aber im November/Dezember 2000 und 2001 überall und zu jeder Zeit recht sicher. Dies gilt auch und besonders für Exkursionen ohne Reisegruppe, die wir ständig unternahmen und dies gilt auch für nächtliche Besuche der Bazare und Coffee Shops in Luxor, Edfu, Esna, Assuan, El Quseir, Sharm und natürlich Kairo die wir ausgiebig genossen haben und nur empfehlen können. Das Aufgebot an Polizei und Militär ist wohl noch etwas gesteigert worden, was ab und an allerdings etwas "aufgesetzt" wirkte. Die Bevölkerung war überaus freundlich und zuvorkommend, auch bei und nach heftigem feilschen - ägyptisch eben.
Ein Problem ganz anderer Art sind allerdings die Kutscher, besser die "Kaleschfahrer" in Luxor. Extrem aufdringlich und hartnäckig werden die Touristen verfolgt (deutliche Steigerung zu 1999 und 2000) und mit minimalistischen Preisangaben (ein Euro zum afrikanischen Bazar - den es nicht mehr gibt) gelockt. Uns wurde erzählt, dass die billige Fahrt vor der Stadtgrenze endet und für die Rückfahrt dann gesalzene Preise verlangt werden. Hier gab es wohl auch bereits einige Irritationen mit der Polizei. Also - einfach ignorieren, dann verlieren sie mit der Zeit das Interesse und vor allen Dingen - nicht aufregen. Wesentlich sinnvoller und einfacher geht es mit dem Taxi. Einige Minuten beharrliches Handeln und man kommt für 5 - 10 Pfund praktisch an jeden Ort innerhalb der Stadt.
Sicherheitshalber weisen wir an dieser Stelle aber nochmals auf die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes hin, die durch den Link weiter oben erreicht werden können.
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