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Siteupdate:
01. März 2007

 

Pharao Amenhotep III ...


Amenhotep Amenhotep Amenhotep Schädel

Geburtsname: 

heqana set (Amun ist zufriedener Herrscher von Theben)

Thronname:  

Neb-maat-re (Herr der Wahrheit ist Re) 

Königsgemahlin:

Teje 

Sohn:    

Amenhotep IV (Echnaton) 

Vater:  

Thutmosis IV

Grabstätte: 

KV 22


Amenhotep war einer der ausdauernsten Herrscher. Man könnte auch sagen, er hatte alles um sich herum fest im Griff – auch sein Unter- und Oberägyptisches Reich. Die Regierungszeit von Amenhotep dauerte fast 40 Jahre und das Land erlebte eine wirtschaftliche Blüte und Stabilität wie nie zuvor und selten danach. Teje, seine Hauptfrau oder auch Königsgemahlin, hat er bereits lange vor der Thronbesteigung geehelicht und sie war wohl mehrere Jahrzehnte trotz des beeindruckenden Harems an seiner Seite und gebar dem Pharao mindestens 6 Kinder, darunter auch Amenhotep IV, Echnaton. 

Eine steile Karriere:

Die ersten 10 Regierungsjahre Amenhotep’ III waren wohl eher belanglos und auch ziemlich langweilig, wenn man das so sagen will. Außer der traditionellen Lobhudeleien und einem nicht sonderlich dramatischen Feldzug nach Nubien (unklar, ob der Pharao überhaupt persönlich teilnahm) ist aus dieser Zeit kaum etwas überliefert. 

Die weiteren ca. 27 Regierungsjahre waren geprägt vom Luxus, ungeheuren Prachtbauten und internationalem Handel, der u.a. die Goldvorräte (Minen im Wadi Hammamat) ins unermessliche steigen ließ. Es herrschte Wohlstand und Land und Leute ging es schlichtweg gut und dies blieb so bis zu seinem Tod. 

Ein Tempel und seine Wächter:

Abgesehen von zahlreichen Erweiterungen im Karnak-Tempel  (Amuntempel u.a.) und im Luxor-Tempel (Kollonadenhof u.a.), die Amenhotep III zugeschrieben werden,ließ er auf der Westseite des Nil seinen gigantischen Totentempel errichten. Aber bereits in der folgenden, der 19. Dynastie, wurde die Anlage zerstört und im Laufe der Zeit als Steinbruch benutzt. Heute lassen sich die Ausmaße nur noch erahnen. 

Das einzige was noch heutzutage – allerdings imposant – seinen Standort bestimmt, sind die beiden Königsstatuen, die den ehemaligen Eingang zum Totentempel markieren und als „Memnons Kolosse“ weltbekannt wurden. Es existiert wohl kein Bildband, der nicht mindestens eine Abbildung der (stark verwitterten) Kolosse zeigt. Zu Füßen des Königs werden jeweils seine Gemahlin Teje und seine Mutter Mutemuija dargestellt.

Der nördliche der beiden Kolosse gab in antiker Zeit in der Morgen- und Abenddämmerung klagende Laute von sich, die zu allerlei geheimnisvollen Spekulationen Anlass gaben. Die Realität ist aber deutlich bodenständiger, denn die pfeifenden Geräusche kamen wohl von den dramatischen Temperaturwechsel, die auf den Stein wirkten und sie sind auch seit der Restauration des Kolosses durch Septimus Severus um 200 n. Chr. verschwunden. 

Schade ist aber, dass die „Memnons Kolosse“ heute von einem Busparkplatz, einer Durchgangsstraße und Andenkenshops umgeben sind und in Anbetracht der tristen Umgebung (und der unzähligen Minimalbesuche der Bustouristen) einen recht niedergeschlagenen Eindruck erwecken. 

Kulturelle und künstlerische Höhepunkte:

Abgesehen von den „Memnons Kolossen“, dem Totentempel und den Erweiterungen bestehender Tempel zeugt die Regierungszeit von Amenhotep III von hohem kulturellen und künstlerischem Niveau. Unzählige Skulpturen aus Kalkstein, Granit und Quarzit fanden sich im ganzen Reich, vom heutigen Süden bis ins Nildelta. 

Einige Beispiele:  

Zwei gewaltige schlafende Löwenskulpturen im Tempel bei Gebel Barhal (Sudan). 

Die „Familienskulptur“ in Medinet Habu, bestehend aus König, Königin und drei Prinzessinnen.  

Eine ganze Reihe Königsportraits aus schwarzem Granit (u.a. Tanis). 

Phantastische lebens- und überlebensgroße Statuen des Königs aus Quarzit (rosa) im Kollonadenhof des Luxortempels.

Und die fünf „Gedächtnisskarabäen, die Szenen aus dem königlichen Leben beschreiben, wobei der fünfte Skarabäus das Königspaar auf einer Barke zeigen, die den Namen „Funkelnder Aton“ trägt. Im Hinblick auf den gemeinsamen Sohn Amenhotep IV (Echnaton) und dessen Leben und Wirken, ein interessantes Merkmal. 

Eine Dynastie geht zu Ende:

Mit etwa 45 Jahren und nach ca. 39 Regierungsjahren neigte sich das Leben Amenhoteps III dem Ende zu. Sein geplündertes Grab (KV 22) wurde 1799 von der französischen Expedition freigelegt. Nur weniges war noch vorhanden und Howard Carter förderte 1915 bei Aufräumungsarbeiten eine ansehnliche Anzahl von Uschebtis aus Granit zutage und legte die Fundamente des Grabes frei. Dabei wurde die Annahme untermauert, dass das Grab die Mumien des Königs und der Königin einst beherbergte.  

Mit dem Tod Amenhoteps III und seiner Königsgemahlin Teje ging nicht nur eine Dynastie, sondern auch eine Ära des historischen Ägyptens zu Ende. 

Zu der Mumie des Pharaos gibt es einige Spekulationen, denn sein Grab war leer. Bislang wurde davon ausgegangen, dass sie zusammen mit anderen Königsmumien im Grab Amenhotep’ II (KV 35) aufbewahrt wurde. Momentan wird diese Mumie aber Echnaton oder Aja (Eje) zugeschrieben – ohne klare Beweise allerdings und bei einer bislang nicht identifizierten Frauenmumie soll es sich um Teje handeln. Hergeleitet wird dies anhand einer Locke der Mumie, die mit Haaren aus dem Sarg Tutanchamuns übereinstimmt, die wiederum einer Inschrift zufolge Teje gehört haben soll. Hierzu auch: Das geheimnisvolle Grab KV 55

Auch zu dieser Dynastie gibt Ägypten also noch nicht seine ganzen Geheimnisse preis.

 

 

 

 

 

 

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