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Siteupdate:
01. März 2007

 

Pharao Haremhab ...


Haremhab Haremhab Relief Haremhab als Schreiber

Geburtsname: 

Har-em-hab, Horus frohlockt, Geliebter des Amun

Thronname:  

Djoser-chepru-re, Setep-en-re, Heilig sind die Erscheinungen des Re

Eltern:       

unbekannt

Königsgemahlin:      

u.a. Nutnodjmet, (Schwester von Nofretete)

Grabstätte:  

KV 57

Regent:

1321-1293 (18. Dynasty)


Haremhab war wohl der eigentliche Nachfolger Tutanchamuns. Der „alte“ Mann Aja, der nach dem ungeklärten Tod Tutanchamuns eine Art “Übergangsregierung“ darstellte, saß

nur 3 Jahre auf dem Königsthron und es ist davon auszugehen, dass Haremhab auch in dieser Zeit bereits einen ganz erheblichen Einfluss auf die Regierungsgeschäfte hatte. Bereits unter Tutanchamun griff er als General und Oberster Heerführer (nachweislich) in die Regierungsgeschäfte ein. Seine Herkunft liegt allerdings völlig im Dunkeln. Mehr oder weniger bekannt ist lediglich, dass er aus dem Fajum stammt, möglicherweise aus Herakleopolis. Seine (militärische) Laufbahn begann bereits unter Amenhotep III, Karriere machte er dann innerhalb der Regierungszeiten von Amenhotep IV (Echnaton), Tutanchamun und Aja, bis er schließlich nach dessen Tod selbst den Regierungssessel beanspruchte. Dieser Anspruch war wegen der fehlenden Königslinie allerdings umstritten und so improvisierte der findige General und heiratete eine Schwester Nofretetes. So „gaukelte“ er die weibliche Königslinie vor – auch anfechtbar, aber historisch sehr erfolgreich. 

Wie es sich für einen Militär gehört, führte er das Land mit straffen Zügeln, setzte endgültig die „alte Ordnung“ wieder ein, rekrutierte eine komplett neue Amunpriesterschaft aus den Reihen des Militärs (!!!) und teilte das Heer in einen Nord- und einen Südteil. 

Haremhab der Hemmungslose

Ja, das war er wohl, der „Generalkönig“. Seiner eigenen Regierungszeit addierte er einfach die seiner Vorgänger aus der Amarnalinie (Amenhotep IV, Tutanchamun, Aja) hinzu und ließ fein säuberlich (beinahe) alle Hinweise dieser Drei aus Tempelwänden, Texten und Statuen entfernen. Dies führte wohl auch dazu, dass in den Königslisten von Abydos kein einziger Pharao aus der Amarnalinie aufgeführt ist und Haremhab sogar in einer Königsliste in dem Grab von Amenmosi bildlich zwischen Amenhotep III und Ramses I platziert ist.  Im Karnaktempel ließ er umfangreiche Neu- und Umbauten vornehmen. U.a. legte es den Grundstein zur großen Säulenhalle, restaurierte den gewaltigen Amun Tempel und ließ den 9. Pylon errichten. Dazu benutzte er das Material aus der Fassade des Aton Tempels des verhassten Echnaton als Füllmaterial. Allerdings führte dies dazu, dass die ebenfalls als Füllmaterial benutzten „talatat“ Täfelchen des Aton Tempels so sicher geschützt die Jahrtausende überstanden und die Fassade des Aton Tempels damit in großen Teilen rekonstruiert werden konnte – ein klassisches Eigentor sozusagen. 

Für Außenbeziehungen war wohl kein Raum, die innerägyptischen „Korrekturen“ beanspruchten offenbar die gesamte Aufmerksamkeit Haremhabs. 

Zwei Gräber, ein Mann

Bereits früh ließ Haremhab sein Grab in Sakkara anlegen. Wie es sich für einen Heerführer (in dieser frühen Phase war er dies) gehört, sind die Wände reich geschmückt und mit Szenen aus diesem Genre versehen. Der Griff nach dem Thronsessel aber änderte alles. Während seiner Regierungszeit ließ er eine neue Grabanlage im Tal der Könige schaffen, die trotz seiner 30-jährigen Regierungszeit unvollendet blieb. Auch die Mumie des Pharao bleibt unentdeckt. Seine unfertige Grabanlage im Tal der Könige wird offensichtlich bereits früh geplündert, auch sein Sarkophag aus Granit wurde 1908 von Theodore Davis leer vorgefunden. Und sein erstes Grab in Sakkara, das nach vielen Wirren erst 1975 komplett freigelegt wurde, war praktisch leer. Die vier Mumien, die in der Halle und einer Seitenkammer von KV 57 entdeckt wurden, werden allgemein seiner Familie zugeschrieben, ohne eine Einzelbestimmung vornehmen zu können. Und auch die beiden „Mumiendepots“ von Theben helfen nicht weiter – Haremhabs Mumie bleibt verschwunden.

 

 

 

 

 

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