Pharao Tutanchamun ...
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Geburtsname: |
Tutanchaton (erst später Tutanchamun) |
Thronname: |
Neb-chepru-re |
Vater: |
Echnaton (?) |
Mutter: |
Kija (?) |
Gattin: |
Anchesenamun (Anchesenpaaton) |
Kinder: |
Töchter 2 (?) |
Grab: |
KV 62 |
Regent: |
1334 – 1325 (18. Dynastie) |
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Tutanchamun ist sicher einer der ägyptischen Pharaonen, die weltweit ihren Teil zur „Ägyptomanie“ beitrugen. Dabei ist es lediglich das Grab, dass den Kindpharao über alle Grenzen hinaus bekannt werden lies. Wenn man Howard Carter Glauben schenken darf ist dieses Grab, welches er nahezu vollständig (nicht unberührt) 1922 auf dem Westufer Theben`s aus dem Schutt und Geröll der Jahrtausende grub, das einzige was wirklich aufregend ist an dieser Gestalt. Wäre seine Grabstätte nicht gefunden worden – zumindest nicht sein Inhalt – wäre Tutanchamun nur ein junger, obskurer und kaum beachteter Regent gewesen, der nur wenige Jahre auf dem Thronsessel saß und selbst wohl auch kaum die Geschicke des Landes lenkte. Dies taten Andere für ihn, nämlich genau die beiden Lichtgestalten, die ihn auf den Thron setzten und seinen vermeintlichen Vater Echnaton (?) (spekulativ) von demselben stießen – mindestens. Aja (Eje), Ersatzvater und findiger Diplomat sowie Haremhab, Heerführer und starker Mann Ägyptens waren wohl die Figuren im Hintergrund und nach dem Tod Tutanchamuns auch der Reihe nach seine Nachfolger. Auch innerhalb der Königslisten in Abydos ist der Name Tutanchamun nicht zu finden. So ganz können wir Howard Carter nicht folgen, zu viele Gerüchte ranken sich um den jungen Mann, der so berühmt wurde und so früh starb; kein Wunder: Bei diesem Vater (?), in dieser Zeit, bei diesen Nachfolgern und nach solch einem frühen und dubiosen Tod !!
Wer war Tutanchamun?
Eine Inschrift im Sobek Tempel (roter Granitlöwe) nennt Amenhotep III als seinen Vater; dann wäre Teje wahrscheinlich seine Mutter. Nun, bei seiner „Thronbesteigung“ war Tutanchamun ca. 9 Jahre alt und die Regierungszeit von Echnaton, seinem Vorgänger betrug ca. 16 Jahre. Amenhotep III (Vater von Echnaton) kann also maximal als Großvater und Teje (Große Königsgemahlin von Amenhotep III) maximal als Großmutter durchgehen. Echnaton selbst ist ein weiterer „Vaterkandidat“, aber auch diese Möglichkeit ist nicht frei von Widersprüchen, denn Nofretete (Große Königsgemahlin von Echnaton) wird auf sämtlichen Abbildungen ausschließlich mit Töchtern dargestellt. Für einen Sohn ist, zumindest nach den bildlichen Darstellungen, kein Platz. Es gäbe dann noch die Möglichkeit, dass Echnaton mit anderen „Königinnen“ Kinder (Söhne) hatte. Kija war neben Nofretete eine solche Königin und ihr Name taucht in Amarna auffallend oft auf und möglicherweise war sie auch mit mitannischen Prinzessin Taduchepa identisch, die Echnaton als „überaus geliebt Gemahlin“ bezeichnet. Bis zum 11 Regierungsjahr war sie eine eindeutige Favoritin Echnaton’ und um diese Zeit herum könnte Tutanchamun auch geboren sein. Allerdings verschwindet ihr Name dann komplett aus den spärlichen Aufzeichnungen. Sie könnte bei der Geburt Tutanchamun’ gestorben sein, was eine (vage) „Bestätigung“ für ihre Mutterschaft wäre. Zumindest fragmentarisch wird diese These durch eine Hoftrauerszene gestützt, die sich im Königsgrab von Amarna findet. Danach war dann wohl nur noch Platz für Nofretete als Hauptfrau und Große Königsgemahlin.
Eine kurze Geschichte chaotischer Zeiten !
Echnaton schwor als „Ketzerkönig“ der Vielgötterei und den traditionellen religiösen Orten in und um Theben ab, huldigte Aton, dem Sonnengott (in der realen Sonne symbolisiert), als einzigem Gott und verlegte die Reichshauptstadt nach Amarna, weiter im Norden des Landes.
Unterstellt man, dass Echnaton der Vater Tutanchamun’ ist, siegt es nahe, dass dieser auch seine frühe Kindheit in Amarna verbrachte und in den Monotheismus dieser Zeit eingebunden war. Davon zeugt u. a., dass sein Geburtsname Tutanchaton, „Lebendes Abbild des Aton“ war. Als es dann mit Echnaton’ Regentschaft langsam aber sicher zu Ende ging, betraten namenhafte und hochrangige Persönlichkeiten aus seinem Gefolge die historische Bühne. Aja (Eje) und Haremhab waren wohl die Nachlassverwalter und sie begannen die „alten Zeiten“ wieder herzustellen. Von Nofretete gibt es aus dieser Zeit kaum noch Hinweise und Semenchkare (Bruder (?) oder Sohn (?) von Echnaton oder gar Nofretete selbst (??)) spielte dabei auch nur eine untergeordnete Rolle. Aja (Eje) als enger Berater und Haremhab als General setzten den noch sehr jungen Tutanchaton (9 Jahre jung) auf den Thron, änderten seinen Namen in Tutanchamun, „ Lebendes Abbild des Amun“, verlegten die Reichshauptstadt wieder nach Theben, setzten die alten Götter wieder ein und lenkten über mehrere Jahre wohl auch die Geschicke des Reiches, Tutanchamun war schließlich noch ein Kind. Auch eine Hochzeit wurde für den Kindpharao inszeniert, wobei seine Gemahlin Anchesenpaaton (später Anchesenamun) deutlich älter gewesen sein muss, denn es ist höchstwahrscheinlich, dass sie bereits Echnaton ein Kind gebar. Die Wiedereinsetzung der „Alten Ordnung“ und die umfangreichen Restaurationsarbeiten in den thebanischen Tempeln werden zwar zunächst Tutanchamun zugeschrieben, aber wahrscheinlich von Haremhab in Auftrag gegeben. Dieser hat dann später auch keine Hemmungen, sich diese Taten auf die eigene Fahne zu schreiben, was die bekannte „Restaurationsstele“ beweist. In den heute erhaltenen Reliefdarstellungen sind auch noch sehr deutlich die kindlichen Züge des jungen Tutanchamun zu erkennen, Haremhab hat aber später (als es selbst Pharao war) die dazugehörigen Inschriften hemmungslos ändern und seinen eigenen Namen einsetzen lassen. In diese Epoche der Wandlung fallen auch einige kriegerische Auseinandersetzungen in Nubien, Syrien und Palästina, die sehr wahrscheinlich auch auf das Konto von Haremhab gehen. Tutanchamun hat wohl an diesen oder anderen Schlachten selbst nie teilgenommen.
Neben Haremhab und Aja (Eje) fallen noch zwei weitere Namen auf, die dem engeren Dunstkreis Tutanchamun’ zugeordnet werden. Dies ist zum einen Nachtmin, ein Offizier in Haremhab’s Armee (vielleicht der Sohn Aja’) und zum anderen Maja, Tutanchamun’ Schatzmeister. Von beiden wurden Grabbeigaben im Grab Tutanchamun’ gefunden.
Nubien gehörte zurzeit Tutanchamun’ untrennbar zum ägyptischen Reich und der nubische Vizekönig Huy sorgte vor Ort dafür, dass dies auch so blieb.
Tutanchamun war aber nicht nur ein extrem junger Pharao, er starb auch sehr jung. Sowohl die Tonsiegen in seiner Grabanlage, wie auch medizinische Untersuchungen an seiner Mumie erlaube ihm lediglich 9 Regierungsjahre. Dies bedeutet, das Tutanchamun nur 18 Jahre alt wurde. Einige Thesen wollen Tutanchamun an der Schwindsucht sterben lassen; die kann aber mit einiger Sicherheit ausgeschlossen werden. Und ein winziger Knochensplitter in der oberen Stirnhöhle des toten Pharaos ließ die Phantasie und Kreativität unzähliger Autoren in ungeahnte Sphären steigen. Der Splitter kann sowohl von einem Schlag stammen – dann läge der Verdacht der Ermordung des jungen Königs nahe; er könnte aber genau so gut die Folge eines Unfalles sein. Eine wirklich eindeutige Klärung der Todesursache ist auch heute noch nicht in Sicht, obwohl dies von den Vertretern der jeweiligen Theorien heftig bestritten wird. Der offensichtlich aber nicht natürliche Tod des Pharaos gibt auch im 21. Jahrhundert noch Anlass für mehr oder weniger sinnvolle Spekulationen und sicherlich auch noch für das eine oder andere Buch, das je nach Betrachtungsweise natürlich immer den Anspruch auf die einzig wahre Wahrheit erhebt – wetten (?), und vielleicht wurde er ja tatsächlich ermordetL
Ein Grab wird entdeckt, ein Schatz wird gehoben, ein Fluch wird geboren !
Wir geben hier nur die (subjektiv) wichtigsten Punkte wieder und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit; auch dieses Thema füllt mittlerweile Bücher – gute und weniger gute und es wäre anmaßend Anspruch auf das Absolute zu erheben.
Das Grab
Erst waren es nur die Reste von antiken Leinenbinden, aber dann zerstreute ein kleiner Fayencebecher mit Tutanchamuns Namen (Grabungskampagne 1905-06) alle Vorbehalte von Howard Carter. Es sollte aber noch beinahe 16 Jahre vorher Schwierigkeiten und Rückschläge dauern, bis am 04. November 1922 die erste Stufe zu Tutanchamuns Grabkammer freigelegt war. Der Grabeingang befindet sich unmittelbar unterhalb (und etwas nördlich vorgesetzt) des Eingangs zur Grabanlage Ramses IV. An dem mit Nilschlamm zugeschütteten Eingang fand sich das Zeichen der altägyptischen Friedhofswächter, einen ruhenden Schakal über neuen Gefesselten. Dem Eingang folgt ein abschüssiger Korridor, dann ein weiterer vermauerter Durchgang. Dahinter liegt die ausgedehnte Vorkammer sowie auf der linken hinteren Seite die sog. Seitenkammer. Auf der rechten Seite der Vorkammer bewachen überlebensgroße Holzfiguren des Pharao den (ebenfalls ursprünglich vermauerten) Durchgang zur Totenkammer. Beinahe die gesamte Totenkammer wird von dem riesigen Katafalk ausgefüllt, der die vier Särge des verstorbenen Königs umschloss. Der innerste der vier Särge bestand aus massivem Gold, die anderen aus goldüberzogenem Holz. In dem goldenen Sarg fand sich dann schließlich unter der berühmten Totenmaske, die Mumie Tutanchamuns, die allerdings wegen einer mangelhaften Einbalsamierung sehr entstellt ist. Hinter dem Katafalk und von einem Schakal bewacht, befindet sich dann noch die sog. Schatzkammer, in der unter vielem anderen auch die vier Kanopenbehälter gefunden wurden. Entgegen der Hoffnung Howard Carters wurde in der gesamten Grabanlage kein einziges historisches Dokument gefunden und so bleibt vieles aus den „Regierungsjahren“ des so jung gestorbenen Pharaos geheimnisumwittert. Erwähnenswert sind aber noch zwei mumifizierte weibliche Embryonen
(8. und 9. Monat), möglicherweise Kinder von Tutanchamun und Anchesenamun. Hätten sie gelebt, wäre sicher eines von ihnen „große königliche Erbin“ geworden und die 19. Dynastie und somit auch die „Amarna Linie“ wäre möglicherweise völlig anders verlaufen, was die gesamte Historie des Alten Ägyptens beeinflusst hätte.
Das unberührte Grab
Es ist allgemein verbreitet, dass Howard Carter das Grab von Tutanchamun unberührt vorgefunden hat. Dies ist nicht korrekt. Bereits in antiker Zeit wurde das Grab (mindestens) zwei Mal aufgebrochen und teilweise ausgeraubt. Beim ersten Raubzug wurde bis auf sieben Goldringe alles vermeintlich wertvoll aus der Seitenkammer gestohlen und nachdem Priester das Grab neu versiegelten, wurde erneut eingebrochen und Salben, Öle und Essenzen gestohlen, die beim ersten „Bruch“ (wahrscheinlich wegen der unhandlichen Alabastergefäße in denen sie sich befanden) zurückbleiben mussten. Nur die Totenkammer selbst blieb über die Jahrtausende von antiken Grabräubern verschont – bis die modernen Grabräuber kamen, wenn man so will.
Der plötzliche Tod
Obwohl die weltberühmte Totenmaske meisterlich an die Gesichtszüge Tutanchamuns angepasst wurde, legen die mangelhafte Einbalsamierung und die Grabbeigaben „von der Stange“ den Schluss nahe, dass der junge Pharao plötzlich verstarb, was die These über einen unnatürlichen Tod natürlich untermauert. Ein weiteres Indiz für einen plötzlichen Tod ist das Grab selbst. Es ist eigentlich viel zu klein und bis auf die Totenkammer völlig schmucklos.
Auch hat es den Anschein, dass einige der Grabbeigaben gar nicht für Tutanchamun vorgesehen waren. So finden sich Unterschriften auf einen der Holzschreine, die Semenchkare
als Inhaber identifizieren. Selbst die Kanopengefäße wurden stark überarbeitet und man muss einfach davon ausgehen, dass auch sie eigentlich nicht für Tutanchamun angefertigt wurden. Alles in Allem (und aufgrund fehlender Aufzeichnungen) bleibt das Leben und besonders der Tod Tutanchamuns ein historisches Geheimnis besonderer Güte.
Der Fluch
Welcher Ägyptenfetischist kennt ihn nicht, den Fluch der den Grabräuber ereilt, die Geschichte von dem kleinen Täfelchen, das Howard Carter angeblich gefunden haben soll.
„Der Tod wird den mit seinen Schwingen erschlagen, der die Ruhe des Pharao stört“
Dieser Satz soll auf dem Täfelchen zu lesen gewesen sein, aber: Es ist kein solches Täfelchen aufzutreiben und Howard Carter selbst hat bei unzähligen Gelegenheiten den Fund und auch die Existenz des Täfelchens selbst, konsequent bestritten. Es bleiben also nur Legenden, Spekulationen und bloße Behauptungen, obwohl eine ganze Reihe mehr oder weniger namenhafter Autoren die Tafel quasi in Händen hielten. J Mit der Glaubwürdigkeit ist das aber so eine Sache; hat man sich daran gewöhnt, dass das gute Stück bei dem Einen handtellergroß und aus (braunem) gebrannten Ton ist, muss man sich bei Anderen an einen Brocken von mindestens einem halben Quadratmeter gewöhnen und jüngst wurde aus dem gebrannten Ton auch poliertes Messing. Vielleicht hat dies biologische Gründe – Hände sind bekanntermaßen unterschiedlich groß - oder vielleicht liegt es daran, dass uralter gebrannter Ton (im hellen Sonnelicht) ein bisschen an verrottendes Messing (ho, ho) erinnert, vielleicht hat es aber auch etwas damit zu tun, dass sich etwas, was noch niemand gesehen hat, trefflich und phantasievoll unterschiedlich beschreiben lässt.
Wir kommen also nicht umhin auch andere Erklärungsmöglichkeiten in Erwägung zu ziehen und davon gibt es wahrlich genug:
Da wären zunächst die giftigen Fledermausexkremente. Die spärlichen Überreste von Fledermäusen wurden in der Tat in vielen Grabanlagen gefunden und es ist davon auszugehen, dass die Tiere – als sie noch lebten – auch Exkremente absonderten. Dass das darin enthaltene Gift allerdings (auch wenn die Gräber dicht verschlossen waren) die Jahrtausende überdauert haben und in so großen Mengen vorhanden war, dass nach der Graböffnung Gefahr in Verzug war, ist wohl eher fraglich.
Wie dem auch sei, die giftigen Exkremente der allseits unbeliebten Tiere verursachen heftiges Magenbrennen, Muskelschmerzen, hohes Fieber und Lungen- und Rippenfellentzündungen.
Wollen wir das mal so stehen lassen.
Dann hätten wir die Giftdrüsen der berüchtigten Hakenwürmer: Auch diese wurden in ägyptischen Grabanlagen nachgewiesen und die Giftdrüsen der Würmer verspritzen kleinste Mengen an Gift in die Darmblutgefäße, von wo sie in den gesamten Blutkreislauf gelangen und langsam das Hämoglobin auflösen. Später wurde der Befall mit diesen Parasiten unter dem Namen „Bergarbeiteranämie“ bekannt. Und genau wie Bergarbeiten hielten sich auch die Ausgräber oft Monatelang innerhalb der Grabkammern auf.
Aber auch dies wollen wir mal so stehen lassen, denn Hakenwürmer, die nach mehreren tausend Jahren aus ihrem Schlaf aufgeweckt werden und ungeahnte Motivation entwickeln, hm ...
Auch das bewusste anbringen von Giften im Grab selbst oder auf den darin enthaltenen Gegenständen ist ein beliebter Erklärungsversuch und käme der „Fluchgeschichte“ auch bedeutend näher.
Immerhin waren im Alten Ägypten genug Gifte bekannt: Opium, Schierling, Eisenhut, Binsenkraut, Arsen und Blausäure zum Beispiel. Aber auch aus dem sagenumwobenen Land Punt wurden außer Gold auch allerlei gefährliches heimgebracht, wobei wir nicht sagen wollen, dass der Abbau von Gold nicht ebenso gefährlich gewesen sein kann. Aber: Acokanthara Schimperi war ein Mitbringsel, dass tödlich wirken konnte. Die Pflanze enthält amorphes Glykosid Quabain, welches bereits in geringsten Mengen zu Herzlähmung und Kammerflimmern führt. Darüber hinaus waren auch etliche Schlangen- und Insektengifte bekannt.
Nachgewiesen ist allerdings nichts von alledem, weder in den Gräbern selbst, noch an den Toten, die der „Fluch“ ereilte.
Dann hätten wir noch die Bakterien aus Kleinstleberwesen und Pilzen, die zu Hauff in den verschiedenen Grabanlagen – zum Teil in erschreckenden Mengen – nachgewiesen wurden und in der unterschiedlichsten Art und Weise wirken. Auch hier einige Beispiele: Diphtherie, Wundstarrkrampf, Muskellähmungen (auch am Herzen), Lungenödeme, Bewusstseinstörungen.
Nach allgemeiner und auch nach unserer Ansicht ist diese Möglichkeit die Wahrscheinlichste, (sofern man an einen Zusammenhang zwischen den Gräbern und der Toten glaubt) denn wie gesagt, die Bakterien wurden nachgewiesen und können ohne Frage auch einen extrem langen Zeitraum überstehen, ja sogar durch die - über tausende von Jahren - hermetische Abriegelung der Gräber, in denen sich fraglos biologisches Material befand, erst bilden.
Nun, mal sehn – wer ist gestorben?
Da wäre zunächst natürlich Lord Carnavons.
Jay Gold – ein Freund des Lord, der das Grab lediglich kurz besuchte.
Professor Alan Gardiner, Doktor Breased, Professor Winlock Fourcart, Professor La Fleur und die beiden Archäologen Garry Davis und Douglas Derry.
Alle Vorgenannten – bis auf den Lord, dessen Gesundheit angeschlagen war – erfreuten sich guter Gesundheit und starben relativ plötzlich. Und alle scheinen unter etwas mysteriösen Umständen an Lungenproblemen gestorben zu sein.
Hinzu kommen 13 weitere Personen, die nicht ganz so plötzlich und auch nicht so mysteriös ums Leben kamen, einen Zusammenhang kann man, wenn man will, aber dennoch herstellen.
Allerdings arbeiteten in der Grabanlage natürlich deutlich mehr Personen als anschließend gestorben sind (!!) von den unzähligen Besuchern einmal abgesehen; so ganz schlüssig ist die „Fluchgeschichte“ also bereits im Ansatz nicht.
Und das wichtigste:
Wenn der angebliche Fluch auf denjenigen zielt, der die Ruhe des Pharao stört, ging die Sache gnadenlos daneben. Howard Carter – das Fadenkreuz des Fluches sozusagen – starb erst 13 Jahre nach der Öffnung des Grabes und nach etlichen weiteren Grabungskampagnen im Tal der Könige. Und mit ihm erfreuten sich dutzende Mitarbeiter, Journalisten, Politiker und Besucher eines langen Lebens – nach der Graböffnung und nach dem Fluch !!
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