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Siteupdate:
01. März 2007

 

Wichtige Hinweise:


Hinsichtlich der Datierung der Lebens- und Regierungszeit der einzelnen Pharaonen sowie "besonderer Vorkommnisse" der jeweiligen Epoche existieren zwar verschiedene und auch recht unterschiedliche Bezugnahmen; ohne Ausnahme liegen jedoch alle diese Bezugnahmen nur fragmentarisch vor. Hinzu kommt, dass einige davon die ganze Geschichte verklären und einige andere wiederum schlicht und ergreifend falsch sind. Wie sich noch zeigen wird haben auch die Herrscher selbst ihr möglichstes getan um die Sache zu erschweren.

Also: Vater aller "Ägyptomanie-Beamten" war Manetho, Manetho war gräko-ägyptischer Priester im Ägypten unter Ptolemaios I (um 320 v. Chr.) und zeichnete die Geschichte Ägyptens auf. Allerdings gibt es dazu drei (schwerwiegende) Probleme. Zum einen ist Manetho's Werk nur fragmentarisch erhalten und zu anderen hat er sich darin auf Informationen bezogen, deren Herkunft ungeklärt sind. Entweder es existierten zu seiner Zeit historischen Aufzeichnungen, die uns nicht erhalten geblieben sind, oder er nahm es nicht so genau und formulierte nach dem "Hörensagen". Nehmen wir mal ersteres an, denn gewöhnlich wird Manetho's Geschichte Ägyptens großes Vertrauen geschenkt. Und zum dritten, Manetho's Werk wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals "kopiert" und als Vorlage für andere Geschichtsschreiber benutzt und eigentlich ist nicht das Original des einflussreichen Priesters fragmentarisch erhalten, sondern es liegen lediglich die Fragmente der Werke vor, die ihn (mehr oder weniger eindeutig) zitieren. Schwierige Situation !!

Eine weitere Bezugnahme ist der Palermo Stein, er liefert aber lediglich Informationen bis zur 5. Dynastie (bis 2350 v. Chr.) und nennt Götter als Herrscher in vordynastischer Zeit.

Die Königsliste von Karnak (hängt heute im Louvre) reicht ein gutes Stück weiter, bis zu Thutmosis III (um 1500 v. Chr.) und nennt auch Könige der Zwischenzeiten - aber eben nur fragmentarisch.

Die Königsliste von Abydos (noch immer an der Tempelwand des Totentempels von Sethos I (um 1250 v. Chr.)). Man sieht darauf den Pharao selbst und seinen Sohn und Nachfolger Ramses II, dem offenbar die Königsabfolge "gezeigt" wird. Allerdings fehlen alle Zwischenzeiten sowie die Pharaonen der 18. Dynastie (Armarna Zeit, wir werden u. a. bei Amenhotep IV, Tutanchamun und Haramhab noch darauf zurückkommen). Also auch hier nur Fragmente.

Eine weitere "Königsliste von Abydos", die allerdings aus dem Totentempel Ramses' II stammt und im British Museum in London aufbewahrt wird, zeigt noch einige Pharaonen verschiedener Zwischenzeiten, es fehlen aber exakte Datierungen und wiederum die 18. Dynastie. Und erneut nur Fragmente.

Dann gibt es noch den Turiner Königskanon (im Museo Egizio, Turin), der ebenfalls Pharaonen nennt und Regierungsjahre datiert. Dieser Papyrus ist jedoch in einem dramatisch schlechten Zustand und tragischerweise sind nur die "vordynastischen Götterherrscher" ansatzweise auszumachen. Alles andere ist ein Puzzle und der Alptraum jedes Historikers - also das Fragment schlechthin.

Und zu guter letzt gibt es noch die Astronomie. Durch bestimmte Phänomene (z. B. den Aufgang des Sirius, der historisch festgehalten wurde) lassen sich Datierungen exakt bestimmen. Aber leider lagen die Himmelserscheinungen zu weit auseinander, um längere Zeiträume zu berechnen und - Sie werden es bereits ahnen: Auch diese Aufzeichnungen liegen nur fragmentarisch vor.

Sie sehen, alles sehr problematisch - aber es wird noch schlimmer !



Der konfuse Kalender:


Das ägyptische Kalenderjahr hatte 365 Tage, das tatsächliche und faktische Kalenderjahr hat aber 365 1/4 Tage. Dieser 1/4 Tag pro Jahr (der bei unserem heutigen Kalender alle vier Jahre im Februar ausgeglichen wird) hat bei Zeiträumen, die sich über mehrere tausend Jahre erstrecken, deutliche Auswirkungen. Bereits in dynastischer Zeit sind diese Auswirkungen bemerkbar geworden. So datiert ein Papyrus der 12. Dynastie (der den Auftrag zum Abbau von Türkisgestein im Sinai enthält) eindeutig in den Winter (nach unserer heutigen Definition, die Alten Ägypter kannten eigentlich nur drei Jahreszeiten: Überschwemmung, Aussaat, Ernte), den Berichten der Reisenden zufolge war es aber unerträglich heiß. Und ein weiterer Papyrus bringt es auf den Punkt: "Der Winter ist zum Sommer geworden, die Monate sind vertauscht, die Stunden sind in Unordnung".

Alles in Allem ist die Historie Ägyptens ungemein schwierig zu rekonstruieren und man bewegt sich sehr schnell an den Rand der Spekulation. Aber nicht nur Chronik und Datierung sind davon betroffen, sondern auch die inhaltliche Beschreibung und Definition der einzelnen Epochen - Ungenauigkeiten und Annahmen prägen also auch die Geschichte und die Geschichten um die auf dieser Seite auswählbaren Pharaonen.

 

 

 

 

 

 

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